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2019-08-21

An der Investitionsfront hat Litauen den 4. Platz erhalten

21 Aug 2019

Laut dem Greenfield FDI Performance Index 2019 ist Litauen das zweite Jahr in Folge der viertbeste Greenfield-Investment-Jäger der Welt. Dieses Rating wurde von fDi Intelligence, der Abteilung für Überwachung und Analyse ausländischer Direktinvestitionsprojekte (engl. Foreign direct investment, kurz FDI) der Financial Times, mehrere Jahre in Folge bewertet.

Bei der Bestimmung der Spitzenreiter dieses Index wird das Gewicht der Wirtschaft eines Landes in der Weltwirtschaft mit dem Anteil der angezogenen globalen FDI verglichen. Beim Erstellen des Index für 2019, wurden die im Jahr 2018 angezogenen FDI-Projekte bewertet, schreibt das litauische Business-Magazin Verslo žinios.

Die Greenfield-Investitionen, die Litauen im vergangenen Jahr angezogen hat, haben das relative Niveau des globalen BIP des Landes mehr als achtmal überschritten (8,5 Punkte; im Jahr 2017 waren es 7,7 Punkte). Wie im letzten Jahr ist es das beste Ergebnis in der EU.

Ein Punkt oder mehrere Punkte im Index bedeuten, dass der Anteil der vom Staat angezogenen globalen Greenfield-FDI der Größe des vom Staat geschaffenen globalen BIP entspricht. Mehr als ein Punkt bedeutet, dass ein Land mehr Greenfield-Investitionen anzieht, als globales BIP zu erwirtschaften. Ein Ergebnis von weniger als einem Punkt bedeutet, dass das Gewicht des Staates am globalen BIP größer ist als die Menge der Greenfield-FDI, die das Land anzieht.

Marius Stasiukaitis, Experte für Investitionsumwelt bei der Agentur Investuok Lietuvoje, erklärt, dass es auf dem Investitionsmarkt wichtiger sei, einen Marathon zu laufen, um Investitionen anzuziehen, als hohe Sprintergebnisse zu erzielen.

„Es ist besser, 20 Jahre in den Top 10 zu sein, als in einem Jahr den ersten Platz einzunehmen und im nächsten von der Bildfläche zu verschwinden“, kommentiert M. Stasiukaitis.

Laut ihm ist es ein erfolgreiches Ergebnis für Litauen, zum zweiten Mal in Folge unter die Top 5 der Welt zu kommen, was Greenfield-Investitionen angeht, und zum dritten Mal in Folge unter die Top 10.

„Die größte Herausforderung für Litauen ist es, so lange wie möglich für Investoren attraktiv zu bleiben. Dies erfordert eine enorme Veränderung des Bildungssystems, da wir nicht über genügend Fachkräfte verfügen, um die Investitionen weiter zu steigern“, mahnt der Vertreter von Investuok Lietuvoje.

Mit Ausnahme von Lettland, das 2018 doppelt so viele Greenfield-Investitionsprojekte angezogen hat und um 10 Plätze auf den 16. Platz vorgerückt ist, scheinen die anderen Nachbarn Litauens, mit denen wir direkt um FDI-Projekte konkurrieren, viel schwächer zu sein. Polen sank in diesem Rating vom 20. auf den 28. Platz. Estland stieg vom 33. auf den 30. Platz, was von großen Projekten zur Erzeugung erneuerbarer Energie durch niederländische und US-amerikanische Investoren begünstigt wurde.

„In Lettland wurden im Jahr 2018 Großprojekte schwedischer und estnischer Investoren in den Bereichen Stromerzeugung, Fertigung und Bauwesen verzeichnet. Das war auch der Grund, warum die Letten in der Rangliste aufgestiegen sind“, fährt M. Stasiukaitis fort.

Nach Angaben von fDi Intelligence wurden im vergangenen Jahr in Litauen 80 Greenfield-FDI-Projekte durchgeführt, und im Jahr 2017 waren es 61. Im Jahr 2016 belegte Litauen in diesem Index den 9. Platz und kletterte 2017 um fünf Positionen nach oben. Aber nach Bewertung der Ergebnisse aus dem Jahr 2018 stagnierte der Fortschritt.

Das Jahr 2018 ist das zweite Jahr in Folge, in dem sich in Litauen weltweit bekannte Unternehmen niederlassen, die andere Investoren ködern. 2017 dominierten die Investitionen des Autoelektronikherstellers Continental und der Beherbergungsplattform Booking.com. Im vergangenen Jahr war die Nachricht von der Schließung des Technologiezentrums der britischen Bank Barclays ausschlaggebend dafür, dass das US-Finanzdienstleistungsunternehmen Moody‘s seine Entscheidung, sich in Litauen niederzulassen, änderte.

Eimantas Kiudulas, Geschäftsführer der FWZ Klaipėda, ist erfreut, dass Litauen mit der Gewinnung neuer Greenfield-Projekte die Dynamik aufrechterhält, erinnert jedoch gleichzeitig an die Notwendigkeit, sich auf ein Ökosystem mit höherer Wertschöpfung zu konzentrieren.

„Das diesjährige Ranking zeigt deutlich, dass einige Investoren in Niedriglohnländer und -regionen investieren. Wir sind erfreut zu sehen, dass wir zunehmend Forschung, Innovation und hochqualifizierte Unternehmen mit unbestreitbaren geografischen und infrastrukturellen Vorteilen entwickeln. Langfristig werden jedoch die Ausbildung, Bindung und Gewinnung hochqualifizierter Arbeitskräfte und der Wert für Investoren für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes von entscheidender Bedeutung sein und einen Faktor darstellen, der die Investition bestimmt“, so E. Kiudulas.

Von den zehn größten Volkswirtschaften der Welt hatten nur das Vereinigte Königreich (2,6), Indien (1,5), Frankreich (1,3), Kanada (1,04) und Deutschland (1,01) mehr als einen Punkt im Greenfield-FDI-Index. Dies wurde weder von den USA (0,4), noch Japan oder China erreicht.

Eine Reihe von Neueinsteigern schloss sich in diesem Jahr dem Greenfield-FDI-Index an, darunter Montenegro, das auf den 2. Platz katapultiert wurde, und Nordmakedonien (18. Platz), das in diesem Jahr die Tür zur Mitgliedschaft in der NATO und der EU öffnete, nachdem ein langjähriger Konflikt mit dem Nachbarn Griechenland um den Landesnahmen beigelegt worden war.

Um in den Index aufgenommen zu werden, muss ein Land mindestens 10 Greenfield-FDI-Projekte pro Jahr angezogen haben. Greenfield-Investitionen sind ausländische Direktinvestitionen (FDI) eines Unternehmens in eine neue Fabrik, Logistik oder eine andere Einheit im Ausland. Zu Greenfield-Investitionen gehören keine Reinvestitionen oder Akquisitionen und Fusionen von Unternehmen in verschiedenen Jurisdiktionen.

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