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2019-03-18

Das hohe Risiko der Job-Automatisierung bietet Litauen auch akademische Möglichkeiten

18 Mar 2019

Laut einem  aktuellen Bericht der PwC sehen sich 42% der Jobs in Litauen einem hohen Risiko ausgesetzt, bis 2030 automatisiert zu werden, was gleichbedeutend mit der dritthöchsten Quote in den OECD-Ländern ist. Aus diesem Bericht geht allerdings auch hervor, dass die durch Automatisierung verloren gegangenen Jobs größtenteils durch Arbeitsplätze, die in neuen Industrien wie künstlicher Intelligenz, Robotik, usw. entstehen, ausgeglichen werden können. So glaubt auch Eimantas Kiudulas, der CEO der Freien Wirtschaftszone (FEZ) Klaipėda, dass Automatisierung ein bedeutendes Forschungs- und Spezialisierungsgebiet an den Universitäten und Hochschulen von Klaipėda werden wird.

Die ‚Internationale Analyse potentieller langfristiger Auswirkungen der Automatisierung‘ der PwC legt außerdem nahe, dass die traditionellen Schlüsselindustrien Litauens, nämlich Transport, Lagerung und Herstellung, besonders anfällig für Automatisierung sind: in diesen Branchen sehen sich etwa 43-51% der Jobs der Automatisierungsgefahr ausgesetzt, während es in den meisten anderen Branchen lediglich 20-35% sind.

Laut den Analysten von PwC liegt in künstlicher Intelligenz, Robotik und ähnlichen Technologien großes Potential, um die Produktivität zu steigern und neue und bessere Produkte und Dienstleistungen für Unternehmen zu entwickeln. Investitionen in künstliche Intelligenz und Robotik könnten demnach 2030 bis zu 14% des weltweiten BIP ausmachen. Laut einer anderen Studie lassen weltweit bereits 52% aller CEOs die Vorteile der Zusammenarbeit von Menschen und Maschinen untersuchen.

Vorteile für Unternehmen gehen jedoch auch immer einher mit Herausforderungen für aktuelle und zukünftige Arbeitskräfte. Der Bericht spricht davon, dass bereits jetzt erhöhte Investitionen in Bildung und Know-how von großer Notwendigkeit sind, um die Menschen dabei zu unterstützen, sich während ihrer Karriere an den technischen Wandel anzupassen, der mit den aktuellen Umständen und Aussichten der Automatisierung einhergeht. Um die Menschen bei der Anpassung an neue Technologien zu unterstützen, kommt es auf das Zusammenspiel von Unternehmen, Gewerkschaften und anderen Organisationen an. Dazu gehören Aus- und Weiterbildung in den sogenannten Soft Skills, darunter Kreativität, Problemlösung und Flexibilität. Bei der dualen Ausbildung, die eine Mischung aus theoretischem Unterricht und praktischen Erfahrungen bietet, wird die Ausbildung am Arbeitsplatz eine wichtige Rolle spielen.

‚Es ist zudem wichtig darauf zu achten, dass Länder aufgrund von Bedenken über einen möglichen Verlust von Arbeitsplätzen nicht die Möglichkeit verpassen, bei der Entwicklung solcher neuen Technologien eine Vorreiterrolle einzunehmen. Verpassen es die Regierungen und Unternehmen eines Landes, in diese Technologien zu investieren, so werden diese eben anderswo entwickelt. Sofern sich ein Land nicht völlig dem globalen Handel und Investitionen verschließt, was, wie uns die Vergangenheit gelehrt hat, langfristig schwerwiegende Folgen für dessen Wirtschaft haben kann, werden sich die Technologien mit der Zeit in alle Länder ausbreiten. Darum ist es von Vorteil, bei diesem globalen Wettlauf vorne mit dabei zu sein,‘ führt der PwC Bericht aus.

Eimantas Kiudulas überraschen diese Zahlen nicht, denn ein Großteil der Unternehmen in der Klaipėda FEZ ist bereits auf die eine oder andere Weise in der Prozessautomatisierung, Robotik und Datenanalyse involviert und erforscht auch weiterhin die Möglichkeiten, die diese Sektoren bieten. Da sich aber die tatsächlichen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt laut Prognosen ab 2023 wirklich zeigen werden, müssen Menschen und Regierungen bereits jetzt schnellstmöglich auf diese Trends reagieren.

‚Auch wenn diese Zahlen vielen Menschen auf den ersten Blick beängstigend erscheinen mögen, sehe ich in ihnen herausragende Möglichkeiten. Angesichts der traditionellen Expertise von Klaipėda in der Fertigungsindustrie glaube ich, dass die Universitäten und Hochschulen vor Ort ihr Kursangebot auf Automatisierung, künstliche Intelligenz und Robotik ausrichten sollten, und dies auch werden. Dies entspricht auch voll und ganz der Blauen Wirtschaftsstrategie von Klaipėda, die im vergangenen Jahr von der Stadtverwaltung verkündet wurde, da Automatisierung in der Regel auch eine geringere Umweltbelastung zur Folge hat. Zudem kooperieren unsere Freie Wirtschaftszone sowie die dort ansässigen Unternehmen bereits jetzt bei den verschiedensten Forschungsprojekten mit lokalen Universitäten. Ich kann versprechen, dass wir nach Aufnahme solcher Kurse in den akademischen Lehrplan Forscher und Studenten noch viel enger als Partner und Sandbox unterstützen werden,‘ sagte E. Kiudulas.

Den vollständigen Bericht der PwC können Sie hier herunterladen.

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